Markus Söder ist mit seiner CSU mitten im Landtagswahlkampf. Am 8. Oktober will der Christsoziale Parteichef nicht nur sein Amt als Ministerpräsident verteidigen, sondern auch das 2018 erzielte bislang schlechteste CSU-Ergebnis in Bayern (37,2%) erkennbar verbessern.
Söder befindet sich daher seit Wochen landauf landab im Dauereinsatz und auch die sozialen Medien spielen bei der CSU eine wichtige Rolle. Gerade die Abgrenzung zu den Grünen – 2018 mit mehr als 17% zweitstärkste Partei – spielt in der Kampagnenführung der ewigen Regierungspartei im Freistaat offenbar eine zentrale Rolle. Keine Rede, in der Söder nicht auf ein angeblich geplantes Fleischverbot der Grünen und andere vermeintliche Kernthemen der Öko-Partei zielt.
Nun hat die Nachwuchsorganisation der Partei, die Grüne Jugend, im Landesverband Niedersachsen vorgeschlagen, die Trennung der Schulformen (Haupt- und Realschule sowie Gymnasium) aufzulösen und durch eine gemeinsame Schulform zu ersetzen. Prompt hagelte es in den Sozialen Netzen teils heftige Reaktionen – bis hin zum Vorwurf, man wolle die Einheitsschule nach DDR-Vorbild wieder einführen. Natürlich eine gefunde Vorlage für Wahlkämpfer Söder, der bei Twitter (neuerdings: „X“) klarstellt, dass es sowas in Bayern nicht geben wird.
Das wird es Bayern nicht geben! das garantieren wir… https://t.co/jOu2iq30tn
— Markus Söder (@Markus_Soeder) August 16, 2023
Blöd nur, wenn man mit Fehlern twittert. Denn Söder vergisst ein „in“ und beginnt einen Satz mit einem Kleinbuchstaben. Bei einem Tweet zur Schulpolitik vielleicht nicht die beste Voraussetzung, um außerhalb der eigenen Anhängerschaft zu punkten, so dass es direkt Hähme und virtuelles Gelächter gibt…
Und wenn man – wie Söder – mehr als 400.000 Follower hat, dann erzielt ein Tweet auch schnell sechsstellige Reichweiten.
Auf der anderen Seite: Bei den eigenen Wählerinnen und Wählern dürfte Söders Botschaft trotz Fehler angekommen sein: Keine Einheits- oder Gemeinschaftsschule sowie Fortsetzung des gegliederten Systems in Bayern.
Ob man da – wie der Stern es tut – gleich von Blamage sprechen sollte, sei daher einmal dahingestellt.
One thought on “Söder twittert zu Schulpolitik – mit Schreibfehlern”