Am 4. Juni 2023 wählt Schwerin einen neuen Oberbürgermeister oder eine Oberbürgermeisterin. Nachdem der amtierende OB Rico Badenschier (SPD) und Thomas Tweer (parteilos, unterstützt von CDU und FDP) ihre Kandidatur bereits bekanntgegeben hatten, kündigten Linke, Grüne und AfD an, jeweils eigene Kandidaten für die Schweriner OB-Wahl ins Rennen schicken zu wollen.
Laut Bericht der Schweriner Volkszeitung (SVZ) plant die Linkspartei Kreisvorsitzenden Daniel Trepsdorf als Kandidaten aufzustellen. Obwohl die offizielle Nominierung erst für den 25. Februar 2023 ihm Rahmen einer Mitgliederversammlung in Schwerin geplant ist, bestätigte Daniel Trepsdorf gegenüber der SVZ die Absicht der Linken, ihn als Kandidaten zu nominieren. Er gab daneben zu verstehen, dass es zwar in den Wochen bis zur Versammlung noch zu Änderungen kommen könne, er aber bereit stehe und die Kandidatur im Falle einer offiziellen Nominierung annehmen werde.
Trepsdorf ist seit zehn Jahren Leiter des Demokratiezentrums Westmecklenburg bei der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Demokratie und Integration (RAA). Darüber hinaus ist er Mitglied der Schweriner Stadtvertretung. Dort ist er u.a. Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Gesundheit und Bürgerservice. Im Gespräch mit der SVZ erklärte er, dass er, sollte er nominiert werden, seine Rolle als Leiter des Demokratiezentrums aufgeben würde.
Zur Landtagswahl 2021 kandidierte Trepsdort erfolglos im Wahlkreis „Schwerin I“ – u.a. gegen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), die den Wahlkreis mit 46,4 Prozent der Erststimmen klar gewann. Trepsdorf erzielte 9,8 Prozent und kam damit hinter Schwesig, Sebastian Ehlers (CDU, 11,8%) und Martin Schmidt (AfD, 11,2%) auf Rang 4.
Im Gegensatz zur Linkspartei hat die AfD bereits einen offiziellen Kandidaten für die Schweriner Oberbürgermeisterwahlen bekanntgegeben. Sie nominierte ihren Landesvorsitzenden Leif-Erik Holm. Holm ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Sowohl 2017 als auch 2021 zog er über die Landesliste ins Parlament ein, da er beide Mal seinen Wahlkreis Vorpommern-Rügen nicht direkt gewinnen konnte. 2017 siegte Angela Merkel (CDU, 44% der Erststimmen), 2021 Anna Kassautzki (SPD, 24,3% der Erststimmen).
Mit Stand 1. Februar 2023 stehen damit folgende Nominierungen für die OB-Wahlen am 4. Juni fest:
- Rico Badenschier (SPD), Amtsinhaber
- Thomas Tweer (parteilos; unterstützt von CDU und FDP)
- Leif-Erik Holm (AfD)
Wahlvorschläge können bis zum 75. Tag vor der Wahl beim Gemeindewahlleiter eingereicht werden. Deadline ist somit der 21. März 2023.
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