Kaum digitale Inhalte: Junge Menschen fühlen sich im Wahlkampf nicht berücksichtigt

In Deutschland fühlen sich junge Menschen im Wahlkampf nicht ausreichend von Politikern angesprochen. Dies geht aus einer von der Vodafone Stiftung beauftragten Studie hervor, die sich mit der Wahrnehmung der jungen Generation während des Wahlkampfes 2021 befasst hat. Die Ergebnisse der Studie werfen ein Schlaglicht auf die Diskrepanz zwischen den politischen Botschaften und den Bedürfnissen und Anliegen der jungen Wählerschaft.

Themen der jüngeren Generationen spielen im Wahlkampf kaum eine Rolle

Laut der von infratest dimap durchgeführten Studie, haben viele Jugendliche und junge Erwachsene das Gefühl, dass politischen Akteure an ihnen vorbeireden. Die Wahlkampagnen der Parteien scheinen nicht auf die Anliegen und Herausforderungen der jungen Generation einzugehen. Die Themen, die für junge Menschen besonders relevant sind, wie

  • Klimawandel
  • Bildung
  • bezahlbarer Wohnraum
  • Digitalisierung

werden nach Meinung der Befragten nicht ausreichend thematisiert.

Zu viel Print, zu wenig Social Media

Die politischen Akteure setzen oft auf traditionelle Kommunikationskanäle wie Plakate, TV-Werbung und Zeitungsanzeigen, um ihre Botschaften zu verbreiten. Diese Kanäle erreichen jedoch die junge Zielgruppe nur bedingt. Die Befragten zwischen 14- und 34 Jahren gaben an, verstärkt soziale Medien und Online-Plattformen zu nutzen, um sich über politische Themen zu informieren und Meinungen auszutauschen. Hier sehen sie jedoch eine Unterdosierung an Inhalten, die ihre Interessen und Perspektiven widerspiegeln.

Kaum junge Kandidaten im Wahlkampf vertreten

Ein weiterer Aspekt, den die Befragten kritisierten, ist das Fehlen von jungen Kandidatinnen und Kandidaten auf den Wahllisten. Die politischen Parteien präsentieren oft eine überwiegend ältere Führungsspitze, was bei jungen Wählern das Gefühl verstärkt, dass ihre Stimmen und Anliegen nicht ausreichend Gehör finden. Die Studie zeigt, dass eine größere Präsenz von jungen Politikern und Politikerinnen das Interesse der jüngeren Generationen an politischen Themen und den Wahlkampagnen erhöhen könnte.

Politische Akteure sollen umdenken

Die Diskrepanz zwischen den politischen Botschaften und der Wahrnehmung der jungen Wählerschaft ist ein Problem für die demokratische Teilhabe und politische Repräsentation. Es liegt in der Verantwortung politischer Akteure, ihre Wahlkampfstrategien anzupassen und verstärkt auf die Bedürfnisse und Anliegen junger Menschen einzugehen.

Um die jungen Wählerinnen und Wähler anzusprechen, sollten die Parteien verstärkt auf Online-Medien setzen und gezielt Inhalte produzieren, die die Interessen und Anliegen der jungen Generation aufgreifen. Eine stärkere Präsenz junger Kandidatinnen und Kandidaten auf den Wahllisten könnte das Vertrauen junger Wählerinnen und Wähler stärken und ihre Teilhabe an politischen Prozessen fördern.

Die komplette Studie zum Nachlesen finden Sie hier: https://www.vodafone-stiftung.de/wie-junge-menschen-den-wahlkampf-erlebt-haben/

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