Am 5. November 2024 wählen die Vereinigten Staaten von Amerika ihren nächsten, den 60. Präsidenten. Oder besser: Es werden Wahlleute gewählt, die dann im Dezember 2024 zusammenkommen und formal den nächsten Präsidenten wählen. Die Vereidigung steht am 25. Januar 2025 an.
Bis dahin ist es für die Kandidatinnen und Kandidaten noch ein weiter Weg, denn um überhaupt aussichtsreich kandidieren zu können, sollten die Kandidaten die Nominierung einer der beiden großen Parteien in den USA – der Demokraten oder der Republikaner – erhalten. Es werden absehbar auch Kandidaten anderer, kleiner Parteien (bspw. der Grünen) sowie Unabhängige ins Rennen gehen. Die Erfolgsaussichten sind jedoch verschwindend gering.
Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl in den USA
Die Parteien bestimmen ihre Kandidaten in den Vorwahlen in den Bundesstaaten. Diese finden je nach Bundesstaat auf verschiedene Arten statt: Von einer Urwahl aller registrierten Wähler bis zur Parteiversammlung werden wir ganz verschiedene Auswahlverfahren sehen. Auch finden nicht in allen Bundesstaaten die Vorwahlen der Parteien am gleichen Tag statt.
Los geht es am 22.01.2024 in Iowa – einem traditionellen Swing State, also einem Bundesstaat, bei dem nicht schon sicher ist, ob er an die Republikaner oder an die Demokraten geht – mit den Republikanern. Die Demokraten starten voraussichtlich am 3. Februar 2024 in South Carolina. Dieser Bundesstaat ging bei der letzten Präsidentschaftswahl klar an die Republikaner.
Den sog. Super Tuesday, einen Tag, an dem besonders viele Vorwahlen und meist auch in einigen sehr einwohnerstarken Bundesstaaten stattfinden, kann man sich für den 5. März 2024 im Kalender anstreichen. Danach dürfte eine erste Vorentscheidung gefallen sein und sich das Kandidatenfeld bei den großen Parteien deutlich lichten.
Vor den Vorwahlen werden sich die Bewerberinnen und Bewerber der Parteien – natürlich getrennt nach Parteien – zu Vorwahldebatten treffen, die zu relevanten Fernsehereignissen werden dürften. Die Republikaner beginnen voraussichtlich im August 2023. Diese wird von Fox News übertragen werden. Unklar ist noch, wer an der Debatte teilnehmen darf. Es werden verschiedene Grenzen – bspw. mindestens 1 Prozent in Vorwahlumfragen und ein Mindestspendenaufkommen – diskutiert, um teilnehmen zu dürfen.
Medienberichten zufolge gibt es bei den Demokraten nach der Ankündigung von Präsident Biden, sich erneut um das Amt zu bewerben, Pläne, keine parteiinterne Vorwahldebatte zu veranstalten.
Die eigentliche Präsidentschaftsdebatten sowie die Debatte der Vizepräsidentschaftskandidaten werden voraussichtlich im September/Oktober 2024 stattfinden.
Die Kandidatenkrönung
Wie auch bei der Präsidentschaftswahl werden bei den Vorwahlen nicht die Kandidaten direkt, sondern ebenso Wahlleute gewählt. Diese kommen dann im Sommer 2024 zu den sog. Conventions zusammen, dessen Höhepunkt die formale Wahl des jeweiligen Präsidentschaftskandidaten ist. Die Republikaner treffen sich vom 15. bis 18. Juli 2024 in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin. Dieser Bundesstaat wechselte bei der letzten Präsidentschaftswahl von den Republikanern knapp zu den Demokraten.
Die Demokraten treffen sich vom 19. bis 22. August 2024 in Wisconsins Nachbarbundesstaat Illinois, in Chicago. Seit der ersten Wahl von Bill Clinton 1992 ging dieser Bundesstaat immer an die Demokraten.
Die Kandidaten zur Präsidentschaftswahl 2024
Aktuell haben bereits mehrere Bewerberinnen und Bewerber ihre Kandidatur erklärt. Bei den Demokraten sind dies – in alphabetischer Reihenfolge:
- der amtierende Präsident Joe Biden (80),
- Robert F. Kennedy jr. (69) und
- Marianne Williamson (70).
Für die Republikaner streben die Kandidatur – in alphabetischer Reihenfolge – an:
- Doug Burgum (66),
- Chris Christie (60)
- Ron DeSantis (44)
- Larry Elder (71),
- Nikki Haley (51),
- Asa Hutchinson (72),
- Mike Pence (64),
- Vivek Ramaswamy (37),
- Tim Scott (57),
- Donald J. Trump (76).
(Stand: 08.06.2023, 12.00 Uhr)
Aktuelle Umfragewerte zur Präsidentschaftswahl
Aufgrund der derzeit noch unklaren Kandidatenlage bei den beiden großen Parteien gibt es nur bedingt belastbare Umfragedaten mit teils sehr langen Befragungszeiträumen. Dies wird sich spätestens mit einem klarer werdenden Kandidatenfeld ändern. Dann werden auch verschiedene Bewerber der beiden Parteien gegeneinander abgefragt.