Donald Trump hat am vergangenen Mittwoch, 22. Februar 2023, East Palestine im US-Bundesstaat Ohio besucht und stolz angekündigt sauberes „Trump-Water“ zu verteilen. Dieses wolle er zu den Familien bringen, deren Leben durch einen schweren Zugunfall Anfang Februar auf den Kopf gestellt worden war.
Am 3. Februar 2023 war ein Güterzug, beladen mit giftigen Chemikalien, bei der Fahrt durch die Kleinstadt mit rund 4.700 Einwohnern entgleist und ein Teil der geladenen Chemikalien entzündete sich. Der Rest der Ladung wurde im Anschluss kontrolliert abgebrannt.
Nutzt Donald Trump die Krise für seinen Wahlkampf?
Obwohl die Ohio Environmental Protection Agency (EPA) erklärt hat, dass die örtlichen öffentlichen Wasserversorgungen durch den Zugunfall nicht kontaminiert wurden, haben viele Anwohner seit dem Unglück Bedenken geäußert, dass das Wasser in der Gegend möglicherweise eine Gefahr für die Gesundheit sei. Die Untersuchungen in der Region dauern weiter an.
Ex-Präsident Donald Trump, der auch 2024 wieder kandidieren möchte, scheint sich diese Ängste mit seiner Wasserverteilaktion für seinen Wahlkampf zu Nutze zu machen. In einer Rede vor Ort erklärte er, East Palestine mit tausenden Flaschen Wasser „Trump-Water“ zu versorgen. Zumindest sei das meiste davon „Trump-Water“, bei einigen Flaschen hätte man auf eine viel geringere Wasserqualität zurückgreifen müssen. Wie viele Flaschen letztendlich das „Trump-Water“-Label trugen ist jedoch unklar.
Besuch könnte unangenehm für Washington sein
Für das Weiße Haus unter Präsident Joe Biden dürfte Trumps Besuch in East Palestine äußerst ungelegen kommen: Präsident Joe Biden war in dieser Woche in Europa für einen Überraschungsbesuch in der Ukraine, der von Kiews Fürsprechern in Washington gefeiert, aber von extremen Republikanern wie Marjorie Taylor Greene verurteilt wurde. Und auch Verkehrsminister Pete Buttigieg konnte Trumps Besuch im Krisengebiet nicht zuvorkommen. Donald Trump ist somit der erste hochrangige Politiker, der Fuß in das Gebiet gesetzt hat. Das könnte seinem Wahlkampf positiv in die Karten spielen.
Ein Reporter fragte Mr. Trump nach seiner Botschaft an Mr. Biden; der ehemalige Präsident antwortete: „Komm her.“
Die Reaktion der Biden-Regierung war bisher größtenteils auf Versprechungen beschränkt, Eisenbahnvorstände für den Unfall zur Rechenschaft zu ziehen.
Der Besuch in East Palestine ist nicht die erste Aktion, die Donald Trump bei seinem Wahlkampf günstig kommt: Vergangenen Monat hatte das Unternehmen Meta erklärt, die Facebook- und Instagram-Konten nach rund zweijähriger Sperre wieder freizuschalten. Wahlkampfnews berichtete.