Bayern: Hagen vs. Aiwanger vs. Hagen

Warum wir Wahlkampf lieben? Weil es die zugespitzte Form des demokratischen Wettstreits ist – leider zunehmend unter der Gürtellinie. Aber das muss nicht so sein. Das beweisen Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern und FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen.

In Bayern regieren aktuell CSU und Freie Wähler in einer Koalition. Und man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass es bei der Landtagswahl am 8. Oktober nur darum geht, wer zukünftig gemeinsam mit der CSU regieren könnte. Wenn die Christsozialen von Ministerpräsident Markus Söder – wie in aktuellen Umfragen prognostiziert – bei rund 40 Prozent landet, müsste ein Koalitionspartner mindestens 6 bis 7 Prozent „mitbringen“. Das trifft aktuell neben den Freien Wählern (9 bis 12 Prozent) auch auf Grüne (14 bis 16 Prozent) und SPD (10 bis 11 Prozent) zu. Die FDP pendelt um die 5-Prozenthürde.

Aber zurück zu Aiwanger und Hagen: Letzterer präsentierte nun ein Plakat in Anspielung auf den Megatrend Künstliche Intelligenz (englisch: Artificial Intelligence, kurz: AI) und den Mann im Wirtschaftsministerium: „Mehr AI. Weniger wanger.“

Aiwanger, für einen zugespitzten Tweet immer zu haben, ließ sich nicht lange bitten und reagierte drei Stunden später mit „Gruß und Kuss!“ sowie einem Champagner-Angebot:

Hagen, zwar im norditalienischen La Spezia und damit in der Weinbauregion Ligurien geboren, schwört offenbar wenig auf französischen Schaumwein, sondern auf bayrische Hopfengetränke und konterte nur eine halbe Stunde später ziemlich zünftig und per Du:

Am Ende dürfte es beiden nicht geschadet haben, denn neben der ewigen bayrischen Regierungspartei CSU ist für kleinere Parteien traditionell schwierig hinreichend Aufmerksamkeit für sich und seine Themen zu erzielen.

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