Genau 10.397 Stimmen oder 5,1 Prozent erreichte Peter Wirth im ersten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt. Das ist eine krasse Überraschung, denn damit holte er mehr Wähler auf seine Seit als die Kandidaten von FDP, Linken oder AfD und kam auf den vierten Platz hinter Uwe Becker (CDU), Mike Josef (SPD) und Dr. Mauela Rottmann (Grüne).
Geschafft hat er das als unabhängiger Kandidat mit einem Wahlkampf für 420 Euro. Der Bildzeitung hatte Wirth mitgeteilt, dass er für seine Plakate 350 Euro, weitere 70 für den Bollerwagen ausgegeben habe. Das Aufhängen und Abnehmen hat er selbst erledigt. Mit seinem Walkampfmobil ist er persönlich durch die Stadt gezogen.
Seine Plakatmotive passen zu ihm und seinem Image als fittester Straßenbahnfahrer in Frankfurt: Babo mit Bizeps, Babo im Spagat – und immer mit Sonnenbrille.
Peter Wirth wurde eine urban legend, als er mit Jugendlichen in der Bahn in den Fitnesswettkampf ging. Die so insbesondere bei Jugendlichen gewonnene Popularität nutze er für seinen Wahlkampf. Sein Twitter-Feed ist voll von geretweeteten Selfies, und offenbar gab es reichlich Unterstützer, die Aufkleber, Plakate und Flyer für ihn produziert haben.
Das Ergebnis spiegelt seine digitale Anhängerschaft gut wider: 11,3 Prozent bei den 23-34-jährigen, bei allen unter 60 stabil über 6 Prozent. Einen signifikanten Split nach Geschlechtern gibt es aber auch.
Seinen letzten Termin in Sachen Wahlkampf nahm er auch selber wahr: Die Plakate lieferte er im Institut für Stadtgeschichte persönlich ab.