Argentinien – „Entscheidungsschlacht führt in eine unsichere Zukunft“

Am 19. November steht Argentinien vor einer wichtigen Entscheidung bei der Präsidentschaftswahl. Allerdings deuten die aktuellen Anzeichen nicht auf einen Neuanfang hin.

Die Lebensbedingungen in Argentinien sind für viele prekär geworden, mit steigender Inflation, niedrigen Löhnen und einem hohen Dollarwert. Die Genossenschaftsbewegung, die in der Vergangenheit einige Erfolge verzeichnete, steht derzeit vor Herausforderungen.

Sergio Massa, der derzeitige Wirtschaftsminister und Präsidentschaftskandidat, übernahm im August 2022 das Wirtschafts- und Finanzministerium mit dem Versprechen, die Inflation einzudämmen, was jedoch nicht gelang und zu weiterer Unzufriedenheit führt. Sein Programm und seine Ziele sind undurchsichtig, und er gilt als unberechenbar. Trotz steigender Armut und Inflation wird er kaum kritisiert.

Auf der anderen Seite steht Javier Milei, der eine extrem liberale und erzkonservative Agenda vertritt. Seine Idee, den Dollar als offizielle Währung einzuführen, polarisiert die Bevölkerung. Sein politisches Programm ist extrem neoliberal und erzkonservativ. Er befürwortet die Privatisierung von Bürgersteigen, die Legalisierung des Organhandels, die Rücknahme des Rechts auf Abtreibung und die Abschaffung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Dennoch erreichte er knapp 30 Prozent der Stimmen und setzte sich gegen die traditionelle Rechte durch.

Verlierer werden die ohnehin schon Armen sein

Insgesamt scheint die politische Landschaft in Argentinien von Unsicherheit, politischer Fragmentierung und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt zu sein.Trotz der Unsicherheit in der politischen Landschaft Argentiniens glaubt Diego Genoud, ein Politikwissenschaftler, dass die Arbeiter:innen letztendlich die Verlierer sein werden. Egal, wer die Wahl gewinnt, es wird erwartet, dass der Peso weiter abwertet und das Land vor wirtschaftliche Herausforderungen stellt. Die Hoffnung liegt in den natürlichen Ressourcen des Landes, insbesondere in den Erdgas- und Ölfeldern von Vaca Muerta im Süden und dem Lithiumabbau im Norden.

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