Kai Buchmann bleibt Oberbürgermeister in Nordhausen

Überraschend erlitt die AfD bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister in Nordhausen eine Niederlage: der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann besiegte den eigentlich als Favoriten gehandelten AfD-Kandidaten Jörg Prophet, wie das Wahlamt der Stadt mitteilte.

Dies markiert das Ende der Erfolgsserie der AfD bei Kommunalwahlen in Ostdeutschland, nachdem im Juni Robert Sesselmann im Südthüringer Landkreis Sonneberg zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt wurde. Kurz darauf siegte ein AfD-Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Raguhn-Jeßnitz (Sachsen-Anhalt). Jörg Prophet hätte der erste AfD-Politiker sein können, der in Deutschland das Amt eines Oberbürgermeisters bekleidet. Doch auch wenn der Wahlsieg von Buchmann gefeiert wird, war es knapp: nach vorläufigen Ergebnissen erhielt Buchmann 54,9 Prozent der Stimmen, während Prophet 45,1 Prozent erzielte. Eine eindeutige Positionierung sieht anders aus.

Wahl zwischen Pest oder Cholera?

Das lag sicher auch an den beiden Kandidaten, die beide keine wirkliche Alternative boten. Vor der Stichwahl gab es Bedenken gegen den AfD-Kandidaten Prophet, der im Thüringer Verfassungsschutzbericht 2021 als Beispiel für die „geschichtsrevisionistische Agenda“ der AfD genannt wurde. Auch Kai Buchmann geriet vor der Wahl in die Kritik und steht noch unter Disziplinarverfahren, nachdem er zuvor wegen Mobbingvorwürfen suspendiert worden war, was später jedoch von einem Gericht aufgehoben wurde.

Der AfD-Kandidat Jörg Prophet akzeptierte offiziell seine Niederlage und gratulierte Buchmann. Er freute sich, dass die Stadt nun sechs Jahre Kontinuität habe und bot Buchmann die Zusammenarbeit als Oppositionsführer im Stadtrat an.

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