Da muss der eine oder die andere sicher zweimal hinhören, was da als Off-Text im Spot der Freien Wähler zur Landtagswahl in Bayern genutzt wird. Es sind geschickte Reime, die an Slam-Poetry in einem Poetry Slam erinnern. Damit steht die Stilistik des Textes, die als Dank an Bayern und seine Menschen konzipiert ist, deutlich im Widerspruch zu den Schönwetterbildern, die im Video genutzt werden. Teils kommt ein leichter Zeitraffer-Effekt (neudeutsch: Timelapse) zum Einsatz, teils eine leichte Zeitlupe. So verlieren die Sequenzen ein bisschen den Eindruck, einfach nur aus einer Videodatenbank genommen worden zu sein.
Nach ziemlich genau zwei Dritteln der Gesamtlänge des 90-Sekünders gibt es dann den harten Bruch mit einer Überblendung in leicht animiertem Freie-Wähler-Bayern-Türkis hin zum Spitzenkandidaten und Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger. Zuvor stand er noch mit vier Protagonisten auf menschenleerer Straße. Jetzt guckt er in Großaufnahme in die Kamera. Im Trachten-Janker statt im Sakko fasst er noch einmal zusammen und bittet um beide Stimmen für die Freien Wähler – allerdings ohne Reime. Soweit so klassisch.