AfD-Hessenspot mit Rechteckpflaster

Während andere Parteien im hessischen Landtagswahlkampf in ihren Werbespots erkennbar auf einen Querschnitt Hessens, seiner Einwohnerinnen und Einwohner setzen, kommt die AfD in bewährter Weise eher flach daher. Allerdings: Zumeist war die rechte Partei damit durchaus erfolgreich.

Der AfD-Spot ist schnell erzählt: Junge Frau mit weißer Bluse und dunklem, weit oberhalb des Knies endenden Rock sitzt zusammen mit älterem unrasierten Mann im Anzug, der gerade den Kulturteil einer Zeitung liest, auf einer Bank mit Blick auf die EZB in Frankfurt am Main. Frau versucht aufzustehen – nur ist dafür ihr Rucksack zu schwer. Älterer Mann (offenbar Spitzenkandidat Robert Lambrou) fordert junge Frau auf, doch mal zusammen in ihren Rucksack zu schauen… Gesagt, getan: Drinnen ist klassischen Rechteckpflaster, wie es in tausenden Einfahrten verlegt und in jedem auch weniger gut sortieren Baumarkt erhältlich ist, mit schwarzen Aufklebern versehen: „Inflation“ steht auf einem, „Migration“ oder „Grüne Politik“ auf anderen. Zur „Inflation“ sagt Lambrou: „Oh, das hat Dir die Politik da reingelegt. Inflation, das wiegt schwer…“ Dabei duzt er nicht nur konsequent die junge Frau, die er gar nicht kennt und an deren Rucksack er so großes Interesse hat. Er spricht auch von der Politik – ganz so, als würde weder er als Landtagsabgeordneter noch seine Partei irgendwas mit Politik – also der Herbeiführung gesamtgesellschaftlich verbindlicher Entscheidungen zu tun haben.

Die Mechanik des Spots dreht sich also um Schlagwörter auf Rechteckpflaster. Alles negativ. Immer hat die AfD davor gewarnt und stellt sich – natürlich – dagegen. Am Ende werfen die beiden je einen Pfasterstein in den Fluss. Auffällig: Während die junge Frau eher angestrengt dafür beide Hände braucht, geht es bei Lambrou von der AfD, auf deren Landesliste sich unter den 30 ersten Plätzen nur zwei Frauen finden, ganz einfach mit einer Hand…

Im Abbinder erklärt ein Offsprecher, dass die AfD die Steine aus dem Gepäck nehmen würde. Es folgt die Aufforderung mit beiden Stimmen die Partei zu wählen. Und: „Hessen kann’s.“

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